DFB-Pokal: Arminia Bielefeld - VfL Bochum

Liebe Fans des VfL,

das dritte Jahr Bundesliga ist gesichert, doch bevor es kommende Woche in Stuttgart wieder um den Klassenerhalt geht, steht zunächst der DFB-Pokal an. Der Wettbewerb, in dem haushohe Favoriten an kleinen Vereinen scheitern, der Wettbewerb, der regelmäßig seine eigenen Gesetze schreibt. Von David gegen Goliath kann man bei der bevorstehenden Partie in Bielefeld sicherlich nicht sprechen, haben beide Mannschaften vor einem Jahr und drei Monaten noch in der Bundesliga gegeneinander um Punkte gekämpft. Und doch bietet dieses Los neben dem Derbycharakter vor allem eines: Ausscheidungspotential. Die Arminia möchte uns auf der heimischen Alm ein Bein stellen, der VfL möchte die zweite Runde klarmachen. Wer dabei den besseren Ausgang erwischt, erfahren wir am Samstag ab 18 Uhr.

Auf den Totalabsturz folgen Mutzel und Kniat
Frank Kramer, Uli Forte, Daniel Scherning, Uwe Koschinat, Samir Arabi: Vier Trainernamen und ein Sportvorstand, die sinnbildlich für die negative Entwicklung der Arminia in den vergangenen zwei Jahren stehen. Nach der Entlassung von Aufstiegstrainer Uwe Neuhaus fand kein Trainer ein Mittel, aus vielen guten Einzelspielern eine Mannschaft zu formen. Am langen Ende stand der Doppelabstieg in der Abstiegsrelegation gegen den SV Wehen Wiesbaden (4:0, 1:2). Wie genau es soweit kommen konnte, haben die Jungs von einsachtvieracht ausführlich zusammengefasst.

Der Neuaufbau wurde in die Hände von Michael Mutzel und Mitch Kniat gelegt. Beide genießen vollstes Vertrauen im Arminen-Umfeld und sorgen für eine gewisse Aufbruchstimmung. Die Dauerkartenverkäufe verblieben auf Zweitliganiveau, auch die getätigten Transfers sorgen für eine gewisse Zuversicht. Neu dazu kamen die Keeper Jonas Kersken (Gladbach), Leo Oppermann (HSV) und Jonah Busse (eigene U19). Für die Innenverteidigung verpflichtete die Arminia Semi Belkahia (1860 München), Gerrit Gohlke (Waldhof Mannheim), Louis Oppie (Hannover 96 II) und Leon Schneider (1.FC Köln II). Außen sollen Can Özkan (BVB II) und Christopher Lannert (1860 München), den Kniat aus Verl kennt, verteidigen. Insbesondere hier sind weitere Verstärkungen denkbar, auch wenn Oppie und Schneider ebenfalls außen verteidigen können. Das Bielefelder Mittelfeld setzt sich zukünftig aus Tom Geerkens (Fortuna Düsseldorf II), Maximilian Großer (HSV II), Nassim Boujellab (FC Schalke 04), Sam Schreck (Erzgebirge Aue), Merveille Biankadi (Heidenheim) und Kaito Mizuta (Mainz 05 II) zusammen. Auf den offensiven Außenbahnen sind Aygün Yildirim (SSV Jahn Regensburg) und Niclas Shipnoski (Fortuna Düsseldorf) sowie Leihrückkehrer Vladislav Cherny (SC Wiedenbrück) eingeplant. Als Offensivallrounder wurde zudem Manuel Wintzheimer (1.FC Nürnberg) verpflichtet. Lediglich die Stürmer Fabian Klos und Christopher Schepp sowie Talent Henrik Koch verblieben aus dem Zweitligaaufgebot.

Statistik
Bereits 61 Mal trafen die Arminia und der VfL wettbewerbsübergreifend aufeinander. Die Bilanz spricht dabei mit 24 Siegen, 18 Unentschieden und 19 Niederlagen für den VfL. Drei Spiele fanden davon im DFB-Pokal statt, in der Saison 1988/89 konnten wir das nach einem 0:0 n. V. fällige Wiederholungsspiel mit 4:1 n. V. für uns entscheiden, in Bielefeld gewannen wir das letzte Pokal-Aufeinandertreffen im Jahr 2001 mit 0:4. Auch das letzte Pflichtspiel zwischen beiden Teams konnte der VfL für sich entscheiden, im Mai 2022 gewann der VfL an der heimischen Castroper Straße mit 2:1 (Polter, ET Bello; Nilsson). Das letzte Spiel auf der Alm gewann Bielefeld im Dezember 2021 mit 2:0 (Wimmer, Okugawa). Der letzte VfL-Sieg in Bielefeld gelang im Jahr 2013 (0:2; Ilsö, Tasaka).

Das Personal der Arminia
Trainer Mitch Kniat muss lediglich auf Tom Geerkens (Aufbautraining) verzichten. Die Rotsperre von Kaito Mizuta gilt nur im Ligabetrieb. Ansonsten hat der Bielefelder Chefcoach die Qual der Wahl, ich erwarte eine ähnliche Aufstellung wie in Dresden, auch damit sich die neuformierte Bielefelder Mannschaft weiter finden kann. Erste Alternative dürfte Opie für Özkan sein, Christopher Lannert gäbe dann den Rechtsverteidiger. Nassim Boujellab könnte ebenfalls in die Startformation rutschen, der ehemalige Heidenheimer Merveille Biankadi würde dann als Flügelspieler agieren. Denkbar auch, dass mit Manuel Wintzheimer ein anderer Spielertyp als Fabian Klos gefragt ist. Wintzheimer könnte allerdings ebenfalls über die Flügel kommen.

Kersken – Özkan/Lannert, Gohlke, Belkahia, Lannert/Opie – Schreck – Mizuta, Biankadi/Boujellab – Shipnoski/Wintzheimer, Yildrim/Biankadi – Klos/Wintzheimer

Das Personal beim VfL
Thomas Letsch muss in Bielefeld auf Moritz-Broni Kwarteng, Tim Oermann, Mats Pannewig, Mohammed Tolba und Lys Mousset verzichten. Der zuletzt angeschlagene Danilo Soares steht hingegen zur Verfügung, genauso wie der genesene Phillip Förster. Drei Positionen gelten noch als umkämpft: Noah Loosli hat eine gute Vorbereitung hingelegt und könnte für Neuzugang Bernardo, bei dem die Kraft für 90 Minuten möglicherweise noch nicht reicht, in der Startelf stehen. Ähnliches gilt für Danilo Soares, insbesondere wenn Letsch wie bei der Generalprobe gegen Luton Town auf eine Viererkette gegen den Ball setzt, Stichwort Flexibilität. Auf der rechten Seite tobt ein enger Zweikampf zwischen Felix Passlack und Christian Gamboa. Mateus Bero darf sich ebenfalls Chancen ausrechnen, der Leidtragende wäre dann wohl Lukas Daschner.

Riemann – Masovic, Ordets, Bernardo/Loosli/Soares – Passlack/Gamboa, Losilla, Stöger, Antwi-Adjei – Daschner/Bero – Hofmann, Asano

Last but not least…
fehlt wie immer noch der Tipp des Tages. Auswärtssieg, egal wie, muss die Devise lauten. Am Ende zählt schließlich nur das Weiterkommen. Und das werden wir auch erreichen. Wir gewinnen mit 3:1 auf der Bielefelder Alm.

Glückauf, VfL.